Was ist Christliche Psychologie?
- Kann es so etwas überhaupt geben?
Eine kurze Erläuterung unserer Arbeit. Nimm dir einen Moment und lerne uns und unsere Herangehensweise kennen!
Christliche Psychologie - das klingt für Manche bereits nach einem Widerspruch. Wie kann das Ergründen nach Lösungen in einem selbst mit dem biblischen Menschenbild übereinstimmen, bei welchem Gott die Lösung ist? Richtig, sie kann es auch nicht. Diese Sichtweise beschreibt den Humanismus und geht davon aus, dass der Mensch in sich alles Gute, das nur zum Vorschein gebracht werden muss, und alle Antworten auf die eigenen Probleme bereithält. Humanismus und biblisches Menschenbild sind jedoch klare Gegensätze. Somit ist dies nicht die Herangehensweise von Clinicus digital. Vielmehr sehen wir den Menschen, so wie Gott ihn erschaffen hat, in seinem tiefsten Inneren als ein zur Gemeinschaft mit Gott geschaffenes, - ja, mehr noch, - ein zur tiefen Verbundenheit und Abhängigkeit von ihm bestimmtes Wesen. Mit einer solcher Abhängigkeit könnte er nie aus eigener Stärke zu echter Weisheit und Vollkommenheit kommen.
Aber was bedeutet dann Psychologie? Psychologie ist zunächst einmal eine neutrale Beschreibung für die Untersuchung der inneren Abläufe im Menschen, d.h. die mentalen Prozesse und das daraus resultierende Verhalten. Die Psychologie erforscht durch Beobachtung die kognitiven Abläufe, die verschiedenen Arten von Wahrnehmung, die Ursprünge und Veränderbarkeit von Emotionen und wie all das zu unserer Persönlichkeit wird. Dafür beachtet sie biologische wie auch äußere Einflüsse. Somit ist Psychologie, ähnlich der Biologie, eine Lehre der menschlichen Funktionsweise, hier jedoch nicht organisch, sondern psychisch.
Genau wie Ernährung, Bewegung, Umwelteinflüsse und unsere innere Einstellung Einfluss haben auf unseren Körper und ihn gesund oder krank machen, so haben diese Faktoren ebenso Einfluss auf unsere psychische Gesundheit. Zusätzlich zum Einfluss auf den Körper kommen bei letzterem zu einem großen Anteil jedoch noch die Beschaffenheit unserer Gedanken hinzu, welche unsere psychische Gesundheit in bestimmte Bahnen lenkt. Der Glaube an Gott und die Bindung an seine Führung in unserem Leben haben hier einen weitreichenden Einfluss.
Glaube und christliche Gemeinschaft ist heilsam
Soweit so gut. Das Ideal wäre nun, dass ein ausgelebter christlicher Glaube das ersetzt, was in der säkularen Welt die Psychologie versucht, in der Psyche des Menschen zu erbringen. Das wäre auch theoretisch möglich, allerdings nur in einer Gemeinschaft, die auf jeder Ebene „ein Herz und eine Seele“ (Apg 4,32) ist, in der Ermahnung nach biblischem Vorbild auf ernste und sanftmütigste Weise ausgeübt wird und in dessen Familien Erziehung fehlerlos nach reiner Liebe und Zugewandtheit abgelaufen ist. Eine solche reine Gemeinschaft erleben wir jedoch nicht mehr (bzw. noch nicht). Auch im Leben vieler Christen haben sich Lebenslügen eingeschlichen, manchmal auch gerade durch eine falsche Auffassung davon, was Glaube ist, manchmal durch ein verfremdetes Gottesbild. Oft verstehen Christen selbst nicht, warum sie auf einem bestimmten Gebiet nicht endlich zu einer Befreiung kommen, zur entscheidenen Charakterveränderung oder zur Fähigkeit zu vergeben, obwohl sie so lange schon dafür beten und sich bemühen. Geschwister vor Ort, die helfen wollen, zeigen sich zunehmend überfordert mit der Sachlage, haben immer weniger Zeit zur Verfügung und stehen selbst unter zu vielen Anfechtungen, als dass sie sich intensiv und fachlich um die vielschichtige Problematik eines Einzelnen kümmern könnten.
An dieser Stelle bieten wir einen Weg an, der sich abgrenzt von säkularen Lösungen. Für viele Ratsuchende ist es eine herausfordernde Aufgabe, zwischen all den weltlich orientierten Psychologen, Therapeuten und Coaches jemanden zu finden, der das eigene biblische Weltbild nicht nur akzeptiert, sondern von diesem auch die Behandlung definieren lässt.
Wie wir uns von säkularen Therapiemethoden abgrenzen
Eine zunehmende Gefahr in der Methodik der Psychologie-Schulen ist die Esoterik. Hier öffnet sich der Mensch für Lösungen, die auf sein Unbewusstes wirken und dessen Quelle nur wage benannt werden kann. Es findet somit eine Öffnung für die Einflussnahme geistiger Wesen statt.
Clinicus digital verwendet bewusst keine esoterisch angehauchten Techniken. Wir orientieren uns am Grundsatz „Seid nüchtern und wachet“ (1. Pet 5,8). Natürlich ist es notwendig, sich falschen Denkmustern zu stellen, die teilweise in der frühen Kindheit schon übernommen wurden, und dazu auch in der eigenen Biographie zurückzugehen und diese zu identifizieren. Jedoch kommen wir sehr gut mit dem menschlichen Verstand, mit Einfühlungsvermögen und der Orientierung an Gottes Grundsätzen aus. Manche Therapieformen sind lediglich menschlichen Ideen entsprungen, die leider - ohne an brauchbare Alternativen zu denken - zu schnell übernommen wurden. Andere Therapieformen dagegen harmonieren sehr gut mit dem biblischem Leitbild. Dies ist immer dann der Fall, wenn biblische Wahrheiten eine methodisch-didaktische Anwendung finden, welche dem Ratsuchenden in seiner individuellen Situation eher zugänglich ist und alltagstauglich wird, sodass sie ihm gleichwohl Lösung wie auch Erleichterung erscheint. Dieser Prozess braucht jedoch eine konstante wachsame, analytische und einfühlsame Begleitung und kann mitunter ein langer Weg sein. Lassen wir einige unserer Mitarbeiter bei Clinicus digital selbst zu Wort kommen:
Jochen Wieland, Psychotherapeut (VT) und Supervisor erklärt:
Für mich gilt in der Therapie die Regel, dass ich nur Konzepte, Theorien, Methoden etc. anwende, die nicht im Widerspruch zur Bibel stehen und sich mit einem christlichen Menschenbild decken. Oft schon habe ich in der Arbeit die Erfahrung gemacht, dass allein durch Psychoedukation / Aufklärung über Störungs- und Krankheitsbilder und korrekte diagnostische Einordnung sehr viel Gutes bewirkt werden kann.
Dr. Velislava Gotscheva, Ärztin für Psychosomatik und Psychotherapie, erläutert ihre Herangehensweise folgendermaßen:
Die wichtigste Arbeit, die wir haben, ist als allerstes eine tragfähige Beziehung aufzubauen - die Voraussetzung für alles andere. Dann schauen wir nach Dissonanzen und wo sie entstehen, überprüfen Glaubenssätze und Gottesbild und durch Bibel und korrigierende Beziehung unter Gebet (Ich bete am Anfang und am Ende der Sitzung) lassen wir zu, dass Gott Heilung schenkt, neue Perspektiven aufweist und festigt. Die Balance in allen Lebensbereichen dann wieder zu finden, ist wichtig und ich animiere die Klienten zu eigenen Andachtszeiten täglich, damit Gott wieder an ihnen arbeiten kann. [Ich möchte] ergänzen, dass ich keine Arbeit mit dem ‚Inneren Kind‘ mache, wie es klassisch gemacht wird. Es werden auch keine Hypnomethoden (Traumreise ist eine davon) angewandt.
Markus Herrmann, Fachpädagoge für Traumatologie, führt aus:
Es gibt bizarre Auswüchse der Arbeit mit dem ‚Inneren Kind‘, in welcher der Klient gänzlich seine Kontrolle über das Geschehen verliert und der Therapeut dem Verhalten nach tatsächlich ein Kind vor sich sitzen hat. Das ist aber sehr davon abhängig, wie der Behandler den Klienten fragt und lenkt. Gestaltet man die Fragen so, dass man dem herkömmlichen Vorgehen eine christliche Variante entgegensetzt mit Gebet, Wortstudium, Vergebung, Kind-Gottes-Identität und Dank, so bleibt der Klient im Denken klar und die Therapie kann segensreich verlaufen. Auf Traumreisen, welche sich der Kraft der Realitätsferne bedienen, verzichte ich. Ebenfalls nutze ich nicht die Gestalttherapie, da hier, je nach Intensität, eine okkulte Übertragung von einer abwesenden Person auf eine anwesende oder auf einen Gegenstand möglich ist. Meine eigene Herangehensweise gleicht viel mehr einem Angebot von Hilfen, die der Klient begutachten und davon auswählen kann. Behutsames Herantasten, Ängste und andere Empfindungen wahrnehmen und ihre Ursprünge herausfinden und neu bewerten, dies allein, mit Heranholen des Wortes Gottes, hat große Kraft.
Den passenden Berater oder Therapeuten finden
Das Team von Clinicus digital setzt sich einerseits aus Psychotherapeuten, andererseits aus psychologischen Beratern zusammen. Therapeuten behandeln Patienten mit bestimmten Diagnosen, während Berater psychisch gesunde Menschen begleiten, die sich jedoch bei der Bewältigung des Lebens und dessen Krisen und Herausforderungen Rat und Beistand wünschen.
Natürlich gehen unserer Mitarbeiter nicht alle den exakt selben Weg, um die Konfrontation mit schmerzhaften Emotionen zu begleiten, unbestimmte Lebenslügen aufzudecken, Ursprünge von Ängsten herauszufinden etc. Im Zweifelsfalle frage spezifisch nach, wenn du unsicher bist, wie dein Therapeut oder Berater vorgeht. Du darfst dir jedoch sicher sein, das alle Behandler des Teams von Clinicus digital sich der großen Not bewusst sind, Verborgenes
behutsam hervorzuholen und zugleich keine Möglichkeit zu bieten, auf anderem Wege zur Heilung zu finden außer durch die Kraft des Glaubens an Christus. Diesen Glauben wieder in den Zustand zu setzen, wie Gott ihn sich für jeden einzelnen vorgestellt hat, so dass das Leben wieder von Freude und Zufriedenheit bestimmt ist, ist das Anliegen von Clinicus digital.